Outdoor-AG goes Wildalm

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Von Montag, den 15. Juli 2024, bis Donnerstag, den 18. Juli 2024, hatte die Outdoor-AG in Begleitung von Frau Maurer und Herrn Fürst die einmalige Gelegenheit ein Alm-Projekt in Kooperation mit Alpinus e.V. auf der Wildalm in Neukirchen am Großvenediger durchzuführen.

FACTS ZUR WILDALM

  • Distanz München – Neukirchen: 170km
  • Fahrzeit: knapp 2,5h
  • Aufstieg Wildalm: 8km Forstweg, 864hm
  • Aufstiegszeit: 2h 10min (die Schnellsten)
  • Höhe 1694m

Nachdem Aufstieg begrüßte uns das Stammteam der Wildalm – bestehend aus Claudia, Ronja, Andi und Simon sowie den Helfern Kathi, Peter und Vincent – ganz herzlich. Nach dem Kennenlernen konnten sich die Kids auf der Alm einrichten.

FACTS:

  • Gebäude: Hütte, Stall mit Heuboden
  • Hütte: Stube mit Holzofen, Zubereitungsraum, 5 Zimmer, Keller
  • Infrastruktur: mobile Käserei, Reifecontainer, mobiler Melkstand
  • Übernachtung: Zelt oder Heuboden über dem Stall
  • Toilette: 1
  • Dusche: Outdoor – eigens mitgebracht
  • Wassertemperatur: 8 Grad
  • Tiere: 25 Hühner, 5 Mangalica Schweine, 27 Milchkühe, 1 Mutterkuhherde mit Jungtieren, 44 Pinzgauer Strahlenziegen, 17 Tauernscheckenziegen

Bei unserem Alm-Projekt (er)lebten wir Almwirtschaft und deren Bedeutung für den alpinen Raum, hautnah! Wir mussten uns um die Tiere kümmern, Milchkühe treiben, Brot und Süßspeisen backen sowie sämtliche Arbeiten verrichten, die auf einer Alm anfallen. Auch bei der Zubereitung von Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie beim Abspülen haben wir tatkräftig mit angepackt.

Die aufwendige Zubereitung der Speisen in dem Indoor- und Outdoorholzofen hat sich gelohnt, denn so lecker haben wir nur sehr selten gegessen.

Die Wildalm wurde die letzten zwei Jahre nicht bewirtschaftet und von daher ist die Weidefläche verbuscht und mit Unkräutern zugewachsen. Aus diesem Umstand entwickelte Simon am Dienstagvormittag für die Kids eine Challenge. Eingeteilt in mehrere Teams mussten die Outdoorler die Almunkräuter Alpenampfer, Alpenrose, Farn und weißer Germer sammeln und zu einem Haufen aufschichten. Für den Gewinn des höchsten Haufens wurde spontan Herr Fürst eingebunden: Selbstgebackene fürstliche Weizensauerteig Baguettes für das Gewinnerteam am Sommerfest der MPR. Die gepflückten Unkräuter ließen sich im Anschluss die Mangalica Schweine schmecken.

Am Dienstagnachmittag hatten die Kids die Möglichkeit sich verschiedenen Teams anzuschließen oder einfach nur Blaubeeren zu sammeln, die überall rund um die Alm wachsen.

Team Expedition hatte den Auftrag ein unerkundetes Gebiet zu erschließen und herauszufinden, ob dies als zusätzliche Almfläche genutzt werden kann. Ausgestattet mit Funkgeräten und Karte zogen Anna, Sophie und Vicky los.

Team Bautrupp kümmerte sich gemeinsam mit Andi um sämtliche handwerkliche Aufgaben die zu erledigen waren, z.B. Instandsetzung von Holzzäunen und Wegen sowie Vergraben von Leitungen. Zusätzlich begonnen die Kids selbstständig zu schreinern und bauten Bänke sowie einen Tisch für die Wildalm.

Team Hochalm ging gemeinsam mit Claudia, einem 25 Kilo Leckstein und Weidezaun Equipment querfeldein auf die Hochalm zur Mutterkuhherde. Größte Hochachtung geht an Emil und Oskar, die den schweren Salzstein mehrere hundert Höhenmeter bis ganz nach oben trugen. Wir passierten die Quelle, von der aus die Wildalm ihr Wasser bezieht, sowie die Ruinen von ehemaligen Melkständen aus früherer Zeit. Auf der Hochalm angekommen fanden wir leider kein einziges Tier vor und mussten weiter aufsteigen, da die Herde bereits weiter nach oben gewandert ist. Auf dem Weg sahen wir von Weitem eine der beiden Ziegenherden. Ausgestattet mit Fernglas zählten wir die 17 Tauernscheckenziegen ab, die zum Glück vollständig waren. Dann endlich fanden wir die Mutterkuhherde mit den Jungtieren. Ein beeindruckender Anblick wie die Tiere auf einem Hochplateau entspannt im Gras lagen, bis sie uns entdeckten, die Herde umgehend nervös wurde und sich in Habachtstellung begab. Beim richtigen Verhalten gegenüber den Tieren, das uns Claudia zuvor ausführlich erklärte, geht von einer Mutterkuhherde mit Jungtieren keinerlei Gefahr für Menschen aus. Schwierig wird es beim Mitführen von Hunden, besonders wenn diese nicht angeleint sind. Durch das Fehlverhalten der Hundebesitzer kommt es leider regelmäßig zu tödlichen Unfällen mit Kühen im Alpenraum, da diese ihre Kälber unerschrocken verteidigen. Nachdem wir alle 35 Tiere vollständig abgezählt und sie sich an uns gewöhnt hatten, ließen sie es zu, dass wir uns ihnen näheren konnten. Oskar gelang es sogar das Vertrauen des Stiers der Herde zu gewinnen. Im Anschluss an die Versorgung der Tiere mit Salz, stand das Aufbauen eines Weidezauns an, damit die Herde nicht über einen Grat in das angrenzende Tal weiterwandert.

Am Mittwoch unterstützen Marie und Alina Ronja beim Verlegen der Weidezäune rund um die Alm, während sich ein Großteil der 10. Klässler um die Food Production kümmerte. Der Rest schreinerte weiter an Tisch und Bänken, sammelte Beeren oder erledigte weitere Aufgaben. Auf einer Alm muss man wissen, geht die Arbeit nie aus. Immer angeleitet von Simon backten und kochten wir während unserer Zeit auf der Wildalm die leckersten und unterschiedlichsten Speisen:

Sauerteigbrot, Käse- und Speckstangerl, Apfel-Ricotta-Kuchen, Mohnzöpfe, Pizza, Krautfleckerl, Blaubeeren Jogurt und und und…

Videos zur Foodproduction findet ihr hier:

Foodproduction auf der Wildalm

Aus dem Nichts und ganz spontan zeigte Andi seine akrobatischen Fähigkeiten und machte plötzlich einen Handstand auf einem der Tische. Umgehend ließen sich davon einige Kids animieren und zeigten ihre turnerischen Skills.

NICE TO KNOW:

Mitte Juni hatte die Wildalm um Hilfe zum Bau des Hühnerstalls aufgerufen. Unser ehemaliger Schüler Elias und Gründungsmitglied der Outdoor-AG, der vor vier Jahren seinen Abschluss gemacht hat und inzwischen gelernter Schreiner ist, folgte trotz Regen und Nebel umgehend dem Aufruf, düste am Sonntag, den 23. Juni 2024 mit seinem Motorradl auf die Wildalm und baute in nur einem Tag den Hühnerstall fertig. Networking par excellence!

Am letzten Abend bekamen wir die große Ehre und durften uns in das Hüttenbuch der Wildalm eintragen. Danach saßen wir ein letztes Mal gemeinsam zusammen und genossen den traumhaften Ausblick über das Pinzgau. Zum Schluss motivierten uns noch die wummernden Beats, aufgelegt von DJ Marlon, das Tanzbein zu schwingen und auch Andi und Simon ließen es sich nicht nehmen ihre wildesten Dance Moves auszupacken.

PS: Man kann die Gaudi hören, aber kaum sehen :))

Durch die liebevolle Aufnahme und gemeinsame vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Team der Wildalm, fühlte es sich für uns an, als wären wir bereits Wochen hier oben gewesen und nicht nur vier Tage. Und so ging für uns am Donnerstag nach dem Frühstück eine unbeschreiblich schöne Zeit vorbei. Simon lud uns ein, jederzeit auf der Wildalm vorbeizuschauen und wer möchte darf auch in den Ferien ein Alm-Praktikum absolvieren! Angekommen im Tal, verschossen wir noch unsere restlichen Kräfte auf einem Abenteuerspielplatz oder chillten in der Sonne, bevor uns Max von Rottmayer Reisen wieder sicher nach München zurückbrachte.

Zurück in München wartete auf die Outdoorler noch eine Überraschung:

Ein Kehrpaket von der Wildalm, bestehend aus von uns selbstgebackenen Sauerteigbrot und zwei Laiben Käse.

Ein riesengroßes Lob an unsere Kids, die so tatkräftig und voller Motivation, Spass und Freude mit angepackt haben und in erstaunlicher Weise geschafft haben, die eine Toilette für 32 Personen jedes Mal blitzsauber zu hinterlassen!

Ein riesengroßer Dank an das Wildalm-Team, das uns dieses Projekt erst ermöglicht hat und die Kids so toll in jede Arbeit mit eingebunden und mit unendlicher Geduld angeleitet haben!

FÜR WEITERE INFORMATIONEN:

https://www.instagram.com/alpinus.verein

https://www.instagram.com/wildalm.alpinus

https://www.alpinus-verein.at

Eine Antwort zu „Outdoor-AG goes Wildalm”.

  1. Avatar von Carmela pau
    Carmela pau

    Wow, so eine tolle Erfahrung ! So schöne Bilder.Da möchte man am liebsten auch mal hin. Vielen Dank für die Berichterstattung.

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